Seit Mai dieses Jahres hängt am Schulschopf, gleich neben dem Schulhausplatz ein schönes, kleines Häuschen. Auf Englisch nennt man das BeeHome. Dieses Wildbienenhaus haben wir von einer sehr netten Gönnerin aus Lauwil erhalten. Es soll viele Wohnungen, vor allem für die braune Mauerbiene, bieten. Sobald es am Ort hing, wurde es auch schon rege benutzt. Neben den Niströhren, in welche die Bienen hineinkrabbeln und sich einnisten, hat es eine Schublade, ebenfalls mit Röhrchen, die man rausziehen kann und schön beobachten kann, wie sich diese intelligenten Tierchen entwickeln. Mit grossem Interesse besuchen unsere Schülerinnen und Schüler dieses Häuschen immer wieder und zählen die belegten Zimmer oder beobachten, was sich gerade darin abspielt.
1. Ein kleines Ei kommt auf die Welt
Die Wildbienen haben im Frühling fleissig Pollen und Nektar gesammelt, die sie für die nächste Generation Wildbienen als Pollenbrot im Nistrohr ablegen. Auf jedes Pollenbrot legt das Weibchen jeweils ein Ei ab, aus welchem in wenigen Tagen eine kleine Larve schlüpft. Die meisten Wildbienenarten haben im Gegensatz zu den Honigbienen keine Königin und leben nicht in einem Gemeinschaftsverbund sondern solitär.
2. Die hungrigen Larven wachsen
Die kleinen Larven beginnen sich am Pollenbrot zu verköstigen. Nach drei bis vier Wochen kommen sie am äusseren Rand des Pollenbrots als vollgefressene Larven an. Mit einer speziellen Körperflüssigkeit spinnen sie sich jetzt ihren Kokon.
3. Ein langer Winterschlaf für die Biene
Eingesponnen im wohligen Kokon verwandeln sich die unterdessen dicken Larven in zwei Wochen zu flauschigen Mauerbienen. So warm eingepackt, fallen die kleinen Bienen in einen tiefen Winterschlaf und wachen erst wieder auf, wenn auch in der Natur der Frühling zu erwachen beginnt.
4. Der erste grosse (Aus)Flug
Im Nistplatz bricht das grosse Knistern aus: Alle Bienen knabbern sich aus ihrem Kokon und machen sich für ihren ersten Entdeckungsflug bereit. Das Leben der Wildbienen ist nur sehr kurz und die Wildbiene hat nur wenige Wochen Zeit, um ihren Nachwuchs zu versorgen. Darum beginnt sie gleich nach der Paarung mit der Auswahl des neuen Nestes und mit dem Sammeln von Pollen und Nektar.